Performative Fahrradtour am Neckar entlang bis zum Stadtarchiv
Die interdisziplinäre Performance Lärm der Exotinnen widmet sich einem “Geheimnis” von Bad Cannstatt: den Gelbkopfamazonen. Die Künstlerinnen von La Fuchsia Kollektiva stellen diese Begebenheit als Metapher einer Migrationsgeschichte mit starker Resilienz dar. Sie entlarven dadurch das, was die Präsenz dieser exotischen Vögel über die Begierde für “das Andere” und die Lust, das Exotische bei sich zu haben, aufzeigt. Vier Papageien suchen am Gelände der ehemaligen Bettfedernfabrik Strauß Cie. nach einem vermissten Papagei.
Die Suche geht weiter entlang des Neckars am Spielplatz Neckarine, an einen Platz mit vielen Platanen, an der Altstadt von Cannstatt vorbei, zur Flusspromenade gegenüber von der Wilhelma, in die Hall of Fame, am Neckardamm um das Wasengelände, bis hin zum Stadtarchiv im Bellinweg 21. Dabei erzählen die Gelbkopfamazonen ihre eigene Geschichte und die Geschichte ihrer neuen Heimat am Neckar, wo sie immer wieder Spuren von Waren und Rohstoffen finden, die wie sie selbst von anderen Kontinenten hierher transportiert wurden.
Lärm der Exot*innen ist Teil der Reihe Hidden Places – Stuttgart neu erzählt! Kunst- und Kulturprojekte an Orten der Erinnerungskultur im öffentlichen Raum*. Für La Fuchsia Kollektiva, als interkulturelles Künstlerinnenkollektiv, ist dieses Projekt ein weiterer Schritt auf der Suche nach einer performativen Ästhetik im öffentlichen Raum, die es ermöglicht, in einem spezifischen Kontext, Themen anzugehen, die über die Landesgrenzen hinaus relevant sind, wie die Zusammenhänge zwischen Migration und kolonialer Vergangenheit.
Lärm der Exot*innen wird in Kooperation mit dem Stadtarchiv Stuttgart gemacht und vom Freundeskreis Stuttgarter Amazonen e.V. unterstützt. Das Projekt wird von der Stadt Stuttgart und der Freien Tanz- und Theaterszene Stuttgart – FTTS gefördert.
*Hidden Places – Stuttgart neu erzählt! Kunst- und Kulturprojekte an Orten der Erinnerungskultur im öffentlichen Raum ist eine Kooperation zwischen der Koordinierungsstelle Erinnerungskultur und dem Fachbereich Kunst im öffentlichen Raum der Abteilung Kulturförderung der Landeshauptstadt Stuttgart. Bisher wenig oder nicht bekannte Orte und Themen der Stuttgarter Geschichte sollen durch verschiedene Kunst-und Kulturprojekte im öffentlichen Raum bespielt und damit erfahrbar gemacht werden. So werden sie sichtbarer Teil einer lebendigen Erinnerungskultur.
Unterstützer*innen
Dahab Paulos, Roman Fabig, Gunnar Julius, Paola Tamayo,
Guadalupe Agudelo Gutiérrez, Maya Witte, Jhonatan Umana Ríos und Ateliergemeinschaft Bahnhofstrasse e.V.
Videodokumentation
Programm
Fotos
© Guadalupe Agudelo
Termine
14.09.2024 – 17:00, Bad Cannstatt, (DE)
15.09.2024 – 17:00, Bad Cannstatt, (DE)
21.09.2024 – 17:00, Bad Cannstatt, (DE)
22.09.2024 – 17:00, Bad Cannstatt, (DE)
29.09.2024 – 12:30, Esslingen, (DE)
29.09.2024 – 15:00, Esslingen, (DE)
Presse
Darum geht es: Die Kolonialgeschichte zu erzählen und im Stadtraum sichtbar zu machen. Das Projekt kam zustande auf eine Ausschreibung des städtischen Kulturamts, genauer gesagt der Koordinierungsstelle Erinnerungskultur und der Förderabteilung Kunst im öffentlichen Raum. „Hidden Places“: Unter diesem Titel werden in verschiedenen Städten Erlebnis-Stadttouren angeboten. „Stuttgart neu erzählt!“ lautet der Untertitel, es geht um „Erinnerungsorte im öffentlichen Raum, die gar nicht unmittelbar als solche wahrnehmbar sind und für bisher wenig beleuchtete Themen und Perspektiven stehen“.
„Die Exot:innen von Bad Cannstatt“>KONTEXT:Wochenzeitung< Dietrich Heißenbüttel, 18.09.2024, link:19:14, 22.09.2024
© Guadalupe Agudelo